Zur

Hydrologie
des Süßwasser-Aquariums

                                                    


Aquaristik:  Die Grundlagen verstehen

OPTIMIERUNGEN

d. Dünger I
Nährstoffe
NPK-Plus-Dünger
Spurenelemente




Diejenigen Stoffe, aus denen sich Pflanzen aufbauen und die den Pflanzenwuchs fördern, werden zumeist bezeichnet als

Dünger
Dünger = Pflanzenfutter


Es wird unterschieden in
Makro-Nährstoffe           und           Mikro-Nährstoffe
         Stickstoff N, Phosphor P, Kalium K                                  in großem Umfang, aber geringen Mengrn

Wir sind ihnen schon begegnet bei
Neben-Ionen                           und                        Spuren-Ionen

          https://hw-wiegandt.de/Kategorie/suesswasser-produkte/

Als Dünger wird das Haupt-Ion Kalium noch extra behandelt.

Nicht vergessen:  Für alle in ihrer Gesamtheit gilt                                   das SPRENGEL'sche Minimum-Gesetz

https://de.wikipedia.org/wiki/Minimumgesetz           
               
         

OpTeMa-Dünger-Rechner

Der Bedarf für maximalen Pflanzenwuchs ergibt sich aus pH- und KH-Werten und kann einfach berechnet werden:

    


In den Spalten erfolgen die Berechnungen alternativ je nach bekannten Werten, die in die blauen Felder gesetzt werden.
Der pH-Wert ist notwendig, die Karbonathärte KH kann (mit Ungenauigkeit, da strukturabhängig) durch den Leitwert ersetzt werden,
entweder KH oder LW!

Diesen Bedarfsrechner stelle ich jedem Interessenten gerne zur Verfügung.         
Volldünger enthalten Stickstoff N, Phosphor P und Kalium K und werden bezeichnet als
NPK-Dünger
sind weitere (Spuren-)Elemente zugesetzt (Mg, Fe, Mn) als
NPK-Plus-Dünger

Für Wasserpflanzen können Volldünger schnell erstellt werden aus Kaliumnitrat und Kaliumphosphat (K3PO4 bzw K2HPO4 bzw KH2PO4)
KNO3 + K3PO4      >      PO4- + NO3- + 4*K+

Soll der Kalium-Anteil reduziert werden, kann Urea eingesetzt werden und/oder  - um Magnesium zuzuführen - Magnesiumnitrat
KNO3 + K3PO4 + CH4N2O     >      PO4--- + 2*NO3- + 4*K+ u.a.
KNO3 + K3PO4 + CH4N2O + Mg(NO3)2      >      PO4--- + 4*NO3- +K+ + Mg++ u.a.            

Zur Verfügung stehen:
jeweils 100 [mg] des Salzes ergeben die Ionen


[ mg/l ]
PO4---
NO3-
K+
Mg++
KNO3

60,79
39,21

KH2PO4
69,33

29,19

CH4N2O

221,20


Mg(NO3)2

48,36

9,48

Zur Vervollständigung: Natürlich können andere auch Nitrate und Phosphate eingesetzt werden. Mit dem OpTeMa-Struktur-Rechner können weitere Rezepturen leicht bestimmt werden.

Das kann so aussehen, wenn
NO3- : PO4-- = 10:1

[ mg/l ]
NPK 1
NPK 2
NPK-Plus 1
NPK-Plus 2
KNO3
160
100
55
43
KH2PO4
14
15
15
14,5
CH4N2O

20

18
Mg(NO3)2


145
71

wobei sich eine Kalium-Überdosierung kaum vermeiden lässt.
 Soll = 0,17
Soll =
2,0
   K+ : NO3  
       0,69                 0,41     
       0,25      
      0,21        
 K+ : PO4--
 6,9
4,2
2,5
2,1

NPK 1         : Sehr hoher Kalium-Überschuss
NPK 2         : Der Urea-Einsatz verlangt hinlängliche bio-chemische Filterung
NPK-Plus 1 : Durch Mg(NO3)2 wird einem Magnesium-Mangel vorgebeugt
NPK-Plus 2 : Die Kombination aller liegt nah am Pflanzenbedarf. Zu beachten ist
  der (geringe) Anstieg der Ionenkonzentration von HCO3-(s. hier).
  Dem häufig kolportierten Mangel gerade an K+ und Mg++ wird entgegengewirkt


Unvollständig und wenig wirksam bleiben alle NPK-Dünger, wenn sie nicht ergänzt werden durch die
Spuren-Ionen
die wegen ihrer Vielzahl und geringen Konzentration ohne genauere Messung und spezifische Dosierung zugegeben werden müssen. In praxi ist aber eine Überdosierung nicht zu erwarten, sondern eher ein Mangel. Für die Auswahl entsprechender Düngemittel ist von besonderer Bedeutung der 

Umfang der enthaltenen Stoffe

Diese beidenProdukte zeigen eine Vielfalt der Spurenelemente,
umfangreichere scheinen nicht verfügbar:

     https://hw-wiegandt.de/Kategorie/suesswasser-produkte/          

:
Es kann nicht genügend betont werden, dass alle Lebewesen der Spurenelemente bedürfen, also auch die Fische versorgt werden müssen, wohingegen die obigen Makro-Dünger NPK die Basis des Pflanzen-Wachstums bilden. Für den Menschen sind Art und Umfang recht gut erforscht, für die Fische im Aquarium ist ein "Blindflug" erforderlich.
Sehr bewährt hat sich das wenig bekannte hw Tracevit - mit Mangan- und Eisenchelaten  ("Fetrilon") verstärkt zu unten gezeigten TV-PLUS (OpTeMa)


Als Ergebnis erhält man dann diese beiden
Mineral-Ergänzungen
(nach ewg)





Wasserdünger


auf
demin. Wasser H2O:

1000

[ml]
bei Dosierung:
10,0

[ml/100ltr]
KNO343,0[gr]
NO3-10[mg/l]
KH2PO414,5[gr]
PO4--1[mg/l]
CH4N2O18,0[gr]
K+2,1[mg/l]
Mg(NO3)2
71,0
[gr]

Mg++
0,7
[mg/l]

Die Wasserhärte erhöht sich um 0,1 [°KH] und 0,15 [°GH]
Dosiert
wird so, dass der Mineral-Bedarf (s.o) für den Pflanzenwuchs erreicht wird.
              
       


Spuren-
dünger





auf hW-TraceVit

 
1000

[ml]

bei Dosierung:

10,0

[ml/100ltr]
Mangan-Chelat 8% Mn++9,0
[ml]
Mn++0,067[mg/l]
Eisen-Chelat
 13% Fe++
10,0
[gr]
Fe++0,13[mg/l]



Dosiert
wird so, das eine Fe-Konzentration von 0,13 [ml/l] erreicht wird.


Eine
Zusammenfassung zu einem Gesamt-Dünger
würde die Anpassungsmöglichkeiten erheblich einschränken -
weniger zu empfehlen!

Beachte:    

Aus den Makro-Nährstoffen (N, P, K) plus C bilden die Pflanze ihre Körpermasse, für die meisten Tiere sind sie eine Wasserverschmutzung.
Die Mikro-Nährstoffe ("Spuren-Elemente") aber sind essentiell für alle Lebewesen und müssen unabhängig von den Makro-Nährstoffen vorhanden sein.

1. Im Fisch-Aquarium sind die Makro-Nährstoffe durch das Futter, ob verdaut oder nicht, zumeist ausreichend vorhanden.
2. Ein NPK- oder Volldünger braucht deshalb nicht "blind" nach Vorgabe gegeben werden, sondern nach Bedarf.
3. Der sinnvolle Einsatz folgt der CO2-Konzentration, schnell errechnet aus pH und KH (s.o.).
4. Ein sinnvoller Anhaltspunkt ist die regelmäßig bekannte NO3-Konzentration.
5. Da die Spuren-Elemente nicht leicht zu ermitteln sind, müssen und können sie "blind", also periodisch oder kontinuierlich nach Volumen,
    eingesetzt werden. Eine Kombination mit bedarfsgerecht eingesetztem NPK-Dünger könnte zur Unterversorgung führen.



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Neumünster, 31.01.2025      *      Egbert W Gerlich     *     ewg@ew-gerlich.de